SynopsisMenschen in schwerer Krankheit, in Krisen, Leid und Trauer sind in ihrer Angewiesenheit auf die Unterstutzung und Hilfe anderer besonders vulnerabel. Daher sollten alle beteiligten Haupt- und Ehrenamtlichen ihre Angebote und ihr Handeln ihnen gegenuber immer wieder ethisch reflektieren, um sie in ihrer Abhangigkeit nicht zu uberfahren, sie nicht auszunutzen oder sich gar an ihnen zu bereichern. Es gilt immer die Werte des kranken, leidenden Menschen zu respektieren, seine Wurde zu achten. Praktizierte Ethik fuhrt zum Innehalten im Alltagsgeschehen und dann zum systematischen, diskursiven Nachdenken uber die sich haufig gegenuberstehenden Werte Fursorge und Autonomie. Leidenden keinen zusatzlichen Schaden zuzufugen, sollte zwar selbstverstandlich sein, doch jeder kennt Gegenbeispiele.Besondere ethische Herausforderungen ergeben sich in der Behandlung und Begleitung von leidenden Menschen im Hinblick auf Gerechtigkeit bei der Verteilung von Ressourcen etwa bei Menschen aus anderen Kulturkreisen, bei Schwerstkranken, deren Hoffnung es zu unterstutzen gilt ohne unsinnige (ggf. selbst zu bezahlende) Behandlungsversuche, sowie bei der Beachtung der Wunsche Sterbender. Und wie begegnet die ehrenamtliche Begleiterin grenzuberschreitendem Verhalten in der Interaktion? Welche ethischen Uberlegungen sind in der Beratung von Glaubigen anderer Religionen bedeutsam? Dieses Heft widmet sich der Bedeutung der Ethik in der Beratung, Begleitung und Behandlung leidender Menschen.